I
Photoflrciphie vom Kunstverlag Weser-Krell.
werft „Bulla n".
den stolzen Handelsschiffen, neben Seglern größtenstils, Leichtern und anderen Schiffstypen werden dort auch
Schlachtschiffe ersten Ranges für die deutsche sowie für fremde Marinen hergestellt. Der Fortschritt der deutschen
Schiffbautechnik begünstigte in hohem Maß die schnelle Entfaltung des deutschen Seeverkehrs.
Samland, Bernsteinküste. Zipfelberg (80 m) bei Groß-Kuhren.
5e,v^teirn^e'n'x'1!. aus dem Tertiär, findet sich in Schichten, die teilweise unter dem Meeresspiegel liegen.
Nach heftigen Stürmen wirft ihn das Meer an die Küste, wo er gesammelt wird. Seit 1875 wird er indessen vor-
wiegend auf bergmännischem Wege gewonnsn. Der jährliche Ertrag Belauft sich auf 2—3 Mill. Mark.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
46 Einzelgebiete.
Das Hessische Bergland und das Weserbergland. Das Hessische Bergland
ist eine Plateaulandschaft, der die Vulkankuppen des Vogelsbergs und der Rhön
aufgelagert sind. Große Wichtigkeit für den Verkehr zwischen N. und S. kommt
den hessischen Talzügen zu, den Fortsetzungen der Oberrheinischen Senke. In
ihnen führen zwei wichtige Verkehrsstraßen vom Main her nach Norddeutschland:
1. von Frankfurt durch die obstreiche Wetterau und das obere Lahntal an Gießen
und Marburg vorbei nach Kassel und weiterhin durch das Leinetal nordwärts;
2. von Hanau durch das Kinzig- und Fuldatal über Bebra nach Göttingen im
Leinetal. — Der Boden des Hessischen Berglands ist, abgesehen von den srucht-
barern Tälern, wenig ergiebig.
Das Weserbergland (Nenne seine Teile!) dagegen weist einen anmutigen
Wechsel von waldgekrönten Gebirgen, grünen Wiesen und goldenen Getreidefluren
auf, es ist ein Land des Ackerbaus im Gegensatz zum industriereicheu Rhein-
land. Nur am Fuß des Teutoburgerwalds hat sich in Bielefeld das Großgewerbe
seßhaft gemacht; es ist der Hauptsitz der westfälischen Leinwandindustrie. Als alte
Kulturstätten ragen hervor das Kloster Corvey an der Weser, die Stadt Hildesheim
an der Innerste mit ihrer altdeutschen Bauart und die Universitätsstadt Göttingen
an der Leine. (Verfolge den Lauf der Weser und ihrer Nebenflüsse!)
Thüringen und Harz. Bei dem vielgenannten Bebra unterhalb Hersfeld
an der Fulda zweigt eine der Hauptverkehrslinien des Mittlern Deutsch-
land über Eisenach, Gotha, Erfurt und Weimar nach Leipzig und Halle-
Berlin ab. Sie durchschneidet Thüringen, das durch Naturschönheit, Sage, Ge-
schichte und die Erinnerungen an unsere Dichterheroen gleichberühmte Herzland
Mitteleuropas.
Die wellige Thüringische Hochsläche ist ihrer Bodennatur nach
vorwiegend ein Land des Ackerbaus; die Goldene Aue ist ihre Korn-
kammer, die Umgebung von Erfurt (200 in) ihr Gartenland. Doch hat auch aller-
Hand Industrie in den zahlreichen thüringischen Städten Wurzel gefaßt, teils boden-
ständige, wie die Fabrikation des Nordhäuser Korn, die durch die Schafzucht des
Eichsfelds genährte Tuchfabrikation Mühlhausens, die Salzwerke von Halle,
teils frei entstandene, wie die Strumpf- und Wolljackenwirkerei zu Apolda, die
Herstellung ausgezeichneter optischer Instrumente zu Jena. Besonders große in-
dustrielle Betriebsamkeit herrscht infolge des Waldreichtums und der Mineralschätze
sowie der dichten Bevölkerung im „Walde". Die Sonneberger Spielwaren,
die Suhler Gewehrfabriken, die Ruhlaer Meerschaumpfeifen und die Schiefer-
tafeln und Griffel aus dem Frankenwald sind allbekannt.
Ihren Ruhm verdanken die thüringischen Städte aber doch hauptsächlich ihrer
Bedeutung für das geistige Leben des ganzen deutschen Volkes. Es sei in
dieser Hinsicht erinnert an die Lutherstadt Eisenach und die sagen- und geschichts-
berühmte Wartburg, an Gotha mit einem der ersten kartographischen Institute
der Welt, an Weimar mit den geweihten Stätten, wo Herder, Schiller, Goethe
geschaffen, an Jena mit seinem studentischen Treiben, an das bereits im Frän-
tischen gelegene Meiningen mit seinem Theater.
In der Reisezeit ist Thüringen alljährlich das Ziel vieler Tausende von wander-
lustigen Menschen, die entweder die nationale Wallfahrtsstätte auf dem Kyffhäuser
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Mertag der Buchhandlung des Waisenhauses in Kalle a. d. S.
Geschichtliches Lehrbuch
für höhere Wäöcherrschirlerr von Dr. Ariedrich Weuvauer,
Direktor des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt a. M.
Ausgabe B. Nach den Lehrplänen vom 12. Dezember 1908 umgestaltet.
Teil l für die Klassen vn u. Yi: Sagen des klassischen Altertums. Deutsche Sagen, Lebensbilder aus der Weltgeschichte, bearbeitet von Justus Baltzer Direktor. Mit 19 Abbildungen. 4. Auflage. geb. Ji 1,60.
Teil 2 für die Klasse V: Griechische und römische Geschichte. Mit 34 Abbildungen.
5. Auflage. geb. Ji 1,60.
„ 3 „ „ „ Iv: Deutsche Geschichte im Mittelalter. Mit 30 Abbildungen.
6. Auflage. geb- Ji 1,60.
„ 4 „ „ „ ni: Deutsche Geschichte im 16. bis 18. Jahrhundert; 1 ^ _
„ 5 „ „ „Iiu.i: Deutsche Geschichte, von der französischen Revoln- > ^imna.
tion ab; in diesem Bande wird eine Erweiterung eintreten. J
Zum Gebrauch an Lyzeen und Studienanstalten eignet sich das schon an vielen Gymnasial- und Realgymnasialkursen für Mädchen und an Lehrerinnenseminaren eingeführte
Lehrbuch 6er Geschichte
für höhere Lehranstalten
von Dr. Friedrich Urudauer,
Direktor des Lessing - Gymnasiums in Frankfurt a. M.
Iii. Teil. Geschichte des Altertums. geb. Ji 2,—.
Von dem 3. Teil wird im Laufe des Jahres eine besondere, für Realanstatten, Lyzeen und Studienanstalten bestimmte Ausgabe erscheinen.
Iv. Teil. Deutsche Geschichte bis zum westfälischen Frieden, geb. Ji 2,—.
Y. Teil. Vom westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit. geb. Ji 2,40.
Wilder zur Geschichte
mit besonderer Betonung
bet Kunstgeschichte
herausgegeben von
Dr. Bernhard Seyfert.
Bilderanhang zu Neubauers Lehrbuch der Geschichte.
Zweite, vermehrte Auflage.
497 Abbildungen mit erläuterndem Text und einem ausführlichen Schlagwortregister. 204 Seiten, gr. Lex. kart. Ji 4,—, geb. Ji 4,80.
Kleine Staatslehre
für höhere Lehr <an statten von Dr. Ariedrich Weuöauer,
Direktor de» Lessing - Gymnasiums in Frankfurt a. M.
______________Steif broschiert 50 Pf.
Geschichts-Atlas
äu dem Lehrbuch der Geschichte für höhere Lehranstalten von Dr. Friedrich Neubauer,
Direktor des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt ct. M.
12 Haupt- und 8 Nebenkarten. Achte Auflage (23. bis 28. Tausend).
Steif brosch. 60 Pf.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter]]
Extrahierte Personennamen: Ariedrich_Weuvauer Justus_Baltzer Friedrich_Urudauer Friedrich Bernhard_Seyfert Ariedrich_Weuöauer Lessing Friedrich_Neubauer Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Kalle Frankfurt Frankfurt_a._M. Frankfurt
Werkag der Wuchhaudkung des Waisenhauses in Kasse a. d.s.
Wlsmarck. Ansgervähtte Weden des Aürsten von Mismarck. Zusammengestellt und mit einem Vorwort eingeleitet von Dr. Aug. Baumeister, Kaiser!. Ministerialrat a. D. Mit Bismarcks Brustbild nach Fr. Lenbach. geb. Ji 1,80.
Wotkswirtschafttiches im Geschichtsunterricht von Gymnasialdirektor Dr. F. Neubauer. Ji 1,20.
Leitfaden der praktischen Volkswirtschaftslehre. Zum Unterrichtsgebrauch an Seminaren und höheren Lehranstalten. Von Dr. Elisabeth Gottheiner. Ji 1,—.
Der Unterricht in der Geschichte von Direktor Dr. Fr. Neubauer. Ji 0,50.
Was ist deutsch? Eine Kaisergeburtstagsrede. Von Direktor Dr. F. Neubauer. Zweite Auflage. Ji 0,50.
Was ist preußisch? Eine Kaisergeburtslagsrede. Von Gymnasialdirektor Prof. B. Hebestreit. Ji 0,50.
Kaiser Wilhelm I. Aus seinem Leben Sextanern erzählt von Professor W. Pfeifer. Nebst Bildnis des Kaisers. steif brosch. Ji 1,20.
Levensöitder aus der neueren Geschichte von Prof. W. Pfeifer. Mit 4 Holzschnitten.
Ji 1,50; geb. Ji 2,—.
Inhalt: Martin Luther, Kurfürst Friedrich I., der Große Kurfürst, Friedrich der Große und Blücher.
Deutsches -Leben in der Wergangenheit von Professor Dr. Aug. Sach. Zwei Bände.
Ji 12,— ; geb. Ji, 15,50.
Deutsche Soziatgeschichte, vornehmlich der neuesten Zeit, gemeinverständlich dargestellt von Gymnasialdirektor Emil Stutzer. Ji. 3,60; geb. Ji 4,20.
Leöen und Wirken der Königin Luise im Lichte der Geschichte. Von Professor Emil Knaake. Ji 7,50; geb. Ji 8,50.
Die deutschen Kaiserpfalzen und Königshöfe vom 8. bis zum 16. Jahrhundert.
Mit 45 Abbildungen von Professor Dr. W. Weitzel. M 3,— ; geb. Ji 3,60.
Griechische Geschichte von Gusi. Ferd. Hertzberg, Professor an der Universität Halle.
Ji 4,80; geb. Ji 5,70.
Mömische Geschichte in kürzerer Fassung von Dr. C. Peter. Zweite verbesserte Auflage.
In Halbleinenband Ji 4,80.
Greschicllte Roms von Dr. Carl Peter. In drei Bänden. Vierte, verbesserte Aufl. Erster Band. Die fünf ersten Bücher, von den ältesten Zeiten bis auf die Gracchen.
Ji 6,—.
Zweiter Band. Das sechste bis zehnte Buch, von den Gracchen bis zum Untergänge der Republik. Ji 6,—.
Dritter Band. Das elfte bis dreizehnte Buch, die Geschichte der Kaiser bis zum Tode Marc Aurels. Ji 6,—.
in drei Halbfranzbänden Ji 22,50.
Geschichte des deutschen Modens mit seinem Pflanzen- und Tierleben. Von der keltisch-römischen Urzeit bis zur Gegenwart. Historisch-geographische Darstellungen von Lyzealrektor I. Wimmer. Ji 8,— ; geb. Ji 9,—.
Deutsches H'ffan;enteven nach Albertus Magnus (1193 — 1280). Ein Nachtrag zur
„Geschichte des deutschen Bodens" von Lyzealrektor I. Wimmer. Ji 1,60.
Zur Einführung in den erdknndtichen Unterricht an mittleren und höheren Schulen. Anregungen und Winke von Dr. Felix Lampe. Ji 3,—.
Geographische Htepetitionen insonderheit im Anschluß an H. A. Daniels und A. Kirch-hoffs geographische Lehrbücher. Wiederholungs- und Übungsbuch in Fragen und Antworten von Herrn. Schultze. Dritte neu bearbeitete Auflage. geb. Ji 2,—.
Leitfaden der Kirchengeschichte für höhere Schulen von Direktor Dr. Carl Töwe.
Ji 0,50.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: F._Neubauer Elisabeth_Gottheiner Neubauer F._Neubauer Wilhelm_I. W._Pfeifer W._Pfeifer Martin_Luther Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_der_Große Friedrich Emil_Stutzer Emil_Knaake W._Weitzel Gusi Mömische C._Peter Carl_Peter Marc_Aurels Albertus Magnus Magnus Felix_Lampe Felix Schultze Carl_Töwe
Geschichtliches Lehrbuch
für
öhere Mädchenschulen
von
Dr. Friedrich Neubauer,
Direktor des Lessing-Gymnasiums in Frankfurt a. M.
Ausgabe B.
m. Feil.
Deutsche Hefchichte im 'gxxuetatiex. Mit 30 Abbildungen.
Sechste, nach den Lehrplänen vom 13. Dezember 1908 umgestaltete Auslage.
(16. bis 20. Tausend. ,
Halle a. d. S.
Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses.
1909.
Georg-Eckert-Instltut
für internation'le Schu’buchf orschun9
Braunschweig Inventarisiert unter
vssbibuothek" Isb! - Rr ti 7 H-5~
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Neubauer Friedrich
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Die deutsche Kaiserzeit 919 — 1260.
Burgkapelle an. Auf den übrigen Seiten war der Burghof von der starken Burgmauer oder von Wirtschaftsräumen umgeben; in einer Ecke befand sich der oft von der Burglinde beschattete Ziehbrunnen, der in vielen Fällen von großer Tiefe war.
Ritterliches Auf der Burg hauste die ritterliche Familie. Sie lebte von dem, was die Gutshöfe einbrachten, und von den Zinsen, welche die untertänigen Bauern zu leisten halten und meist nicht in Geld, sondern in Getreide, Vieh, Wolle ablieferten. Zur Winterszeit war das Leben oft recht öde und eintönig, nur unterbrochen durch einen Jagdzug oder den Besuch eines fahrenden Sängers. Desto fröhlicher begrüßte man das Kommen des Frühlings. Dann zog man hinaus zur Pirschjagd oder zur Falkenbeize, man übte reiche Gastlichkeit oder versammelte sich zu den großen ritterlichen Waffen festen. Da bewiesen die Ritter auf abgestecktem Kampfplatz vor edlen Frauen ihre Kunst in der Führung der Waffen; entweder kämpften sie Mann gegen Mann mit stumpfen oder scharfen Waffen, oder sie ritten im Massenkampf, dem eigentlichen Turnier, gegeneinander.
Die Zeit der Hohenstaufen war die Blütezeit des Rittertums. Ritterliche Tugenden wurden damals am meisten gepriesen; ritterliches Wesen anzunehmen trachtete der reich gewordene Bauernsohn, zum Ritterstande gezählt zu werden war der Wunsch der großen Geschlechter in den Städten, und auch mancher Bischof und Erzbischof war in allem ritterlichen Tun und Ritterliche treiben wohl bewandert. Auch im geistigen Leben hatten nicht mehr die Dichtes'. Geistlichen, wie bisher, sondern die Ritter die Führung; damals entstanden die großen ritterlichen Heldengedichte, das Nibelungenlied und das Lied von Gudrun, das Lied von Parzival, das Wolfram von Eschenbach gedichtet hat, und viele andere. Unter den ritterlichen Minnesängern steht Walther von der Vogelweide an erster Stelle.
Verfall des Allmählich verfiel das Rittertum. Die Erwerbsarbeit verachtete diesen Stand; so kam es. daß so manches ritterliche Geschlecht verarmte. In ihrer Gier nach Besitz und Wohlleben, in ihrer Eifersucht auf die verhaßten Bürger wurden nicht wenige Ritter zu Wegelagerern und Straßenräubern, die den Wagenzügen auflauerten, die Fuhrleute niederschlugen, die Waren plünderten, ansehnliche Gefangene in den Burgturm warfen und nur gegen hohes Lösegeld freigaben. Bei solchem wüsten und rechtlosen Treiben kam ihnen der echte und rechte Rittersinn abbanden; Roheit trat an Stelle der Zucht, wildes Benehmen an Stelle der höfischen Sitte. Die ritterliche Dichtkunst vollends konnte nicht mehr gedeihen.
Aber auch für das Kriegswesen verlor im Laufe des vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderts das Rittertum allmählich an Bedeutung. Um
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Deutschland im dreizehnten Jahrhundert.
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möglichst alle Körperteile zu decken, hatte man die Rüstung immer schwerer gemacht; so wurde sie für das Turnier immer brauchbarer, für die Schlacht und den Feldzug zu schwerfällig. Daher erlagen im vierzehnten Jahrhundert mehrfach die Ritterheere den Schweizer Bauern, die weniger gut gewappnet waren, aber sich leichter bewegen konnten. Dazu kam, daß mehr und mehr der Gebrauch von Söldnern aufkam; Landsknechte, die man für Geld anwarb, waren den Fürsten eine zuverlässigere Hilfe als die ritterlichen Vasallen, welche sich nicht immer bereit finden ließen, für sie ins Feld zu ziehen. So brach ein neues Zeitalter des Heerwesens heran; die gewappneten Reiterheere traten zurück, die zu Fuß kämpfenden Landsknechte bildeten den Kern der Heere.
§ 68» Die Reichsverfassung. Wenn das Rittertum im zwölften und dreizehnten Jahrhundert eine eigenartige und hohe Kultur geschaffen hat, so war es um den deutschen Staat damals desto trauriger bestellt. Die langen, Verfall des oft wiederholten Kämpfe zwischen Kaiser und Papst, Kaiser und Fürstensi5nt9tum3" hatten damit geendet, daß das Kaisertum unterlag. Es war in seiner Macht wesentlich geschwächt; die Herrlichkeit Ottos des Großen, Konrads Ii., Friedrich Barbarossas war für die späteren Kaiser unerreichbar. Die deutschen Herzöge, Grasen und Bischöfe fühlten sich, obwohl durch den Lehnseid dem König zur Treue und zum Gehorsam verpflichtet, mehr als Fürsten denn als Vasallen. Sie führten ihre Reisigen lieber für ihre eigenen Zwecke ins Feld als im Dienste des Königs; sie ordneten sich ungern dem königlichen Gericht unter; sie suchten die königlichen Befugnisse zu schmälern und beanspruchten es, in den Angelegenheiten des Reichs gehört zu werden und auf den Reichstagen darüber zu beraten. Die Einkünfte der deutschen Könige ferner waren sehr gesunken. Einst hatten sie über ausgedehnte Kron-flüter geboten: jetzt waren diese bis auf geringe Reste als Lehen vergeben und verschleudert. Wer in Zukunft die deutsche Krone trug, konnte nicht mehr auf das Reichsgut zählen, sondern mußte ein bedeutendes Familienerbe, eine Hausmacht, entweder schon besitzen oder zu gewinnen suchen. Zugleich war das Reich ein Wahlreich geworden. Auch früher hatte der Königwahle gewählt werden müssen, aber man hatte sich doch meist für den Sohn oder nächsten Verwandten des Königs entschieden; jetzt wurde freie Wahl die Regel, und die Kurfürsten wählten eine Zeitlang mit Vorliebe solche Fürsten zu Königen, die nicht aus der Familie des Herrschers stammten.
Die Herabminderung der königlichen Macht aber hatte zur Folge eine Herabminderung der inneren Einheit und der äußeren Macht des deutschen gereute* Volkes. Die Zersplitterung Deutschlands nahm von nun an
Neubauer, Beschicht!. Lehrbuch. B. Hi. 6. Aufl. 5 latt68-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen]]
Extrahierte Personennamen: Ottos Konrads Friedrich_Barbarossas Friedrich Barbarossas Neubauer
- 259 —
der ein Name, noch irgend eine Inschrift eingegraben, nur die Kaiserkrone ist auf der halbrunden Fläche der Vorderseite angebracht. Was braucht es auch eine rühmende, lobpreisende Inschrift für diesen gütigsten Mann, der je aus einem Fürstenthrone gesessen, was sollen üppige Wappenzierden und prunkende Siegeszeichen am Gedächtnismale unseres alten, weisen Kaisers? — Auch ohne Sieger- und Herrscherpracht bleibt er in unseren Herzen und Gemütern leben als des jungen Deutschlands erster, großer und gütiger Kaiser! — K. Lürtziug.
100. Kailerbeluche in Erfurt, a) Besuch der Kaiserin flugufta.
Noch ehe Kaiser Wilhelm I. selbst einmal Erfurt mit seinem Besuche beehrte, traf seine Gemahlin zur Besichtigung der „Allgemeinen Deutschen Gartenbau-Ausstellung" ein (September 1876).
Leider war es ein regnerischer Septembertag, an dem die Kaiserin die festlich geschmückte Stadt unter Glockengeläute und Kanonendonner durchfuhr. Die Schulkinder halten zur Begrüßung in den Straßen Aufstellung genommen. Auf den Domstufen bildeten die weißgekleideten und mit Blumenkränzen geschmückten Schülerinnen der Mittelschule ein großes A, während die Knaben die Zwischenräume füllten. Als aber der Wagen der Kaiserin herankam, liefen alle in großer Freude die Stufen herunter, um der hohen Frau ihre Huldigung darzubringen.
Beim Eintreffen auf dem Ausstellungsplatze, dem Nordabhang der Friedrich Wilhelmshöhe, teilten sich die schweren Wolkenmassen. Die Sonne brach machtvoll durch und bestrahlte das Häusermeer der Stadt. Da konnte sich die Kaiserin nicht enthalten auszurufen: „O, wie prächtig ist es hier! Und daß gerade jetzt ein Sonnenblick die Gegend erhellt! Wie trefflich ist dieser Platz für die Ausstellung gewählt!" —
Die zur Ausstellung benutzte Oertlichkeit wurde im Jahre darauf in einen Park umgewandelt, welcher mit Zustimmung der Kaiserin den Namen „Angnstapark" erhielt. Die in ihm aufgestellte Säule, welche ein Adler krönt, ist ein Gefchenk der Kaiserin.
b) Kaiser Wilhelm I. in Erfurt.
Die Bekanntgabe des Besuches Kaiser Wilhelms I. in unserer Stadt versetzte die gesamte Bürgerschaft in helle Freude. Wohl war der Kaiser als junger Prinz mehrmals mit seinem Vater in Erfurt gewesen, auch hatte er in den Jahren 1831 und 1851 für längere Zeit hier geweilt, aber seit dieser Zeit nicht wieder.
Schon lange vor dem 20. September 1883, dem Tage der Ankunft, waren viele Hände tätig, die Stadt festlich zu schmücken. Selbst der Aermste unterließ es nicht, sein bescheidenes Heim zu
17'
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelmshöhe Friedrich Wilhelm_I. Wilhelm_I. Wilhelms_I. Wilhelms_I.
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lassen, wie wir solche noch bei Hopfgarten und Nieoerzimmern sehen. Ein Wächter, der baneben in einem kleinen Häuschen wohnte, hielt von der Plattform des Turmes Umschau und melbete burrf) Anzünben von Reisigbünbeln die brohenbe Gefahr. Die Bauern hatten dann Zeit genug, sich zu bewaffnen und zur Gegenwehr anzuschicken, währenb ein Eilbote von der Stadt Hilse erbat.
Gründung der Universität: Von ihrem Reichtum machte
die Stadt auch anberweit guten Gebrauch. So gründete der Rat ans eigenen Mitteln 1392 die Universität, die fünfte in Deutsch lanb. Sie erfreute sich balb unter den Stubenten wegen der Tüchtigkeit ihrer Lehrer eines hohen Rufes. Luther, wohl der berühmteste ihrer Schüler, bezeichnete die übrigen Universitäten im Vergleich mit ihr als Schützenschulen. Zu seiner Zeit hatte die Erfurter Hochschule ihren höchsten Ruhm. — Von ihr ging b am als der Schlag aus, der die scholastische Wissenschaft') vernichtete; beim die „epistolae virorum obscurorum“, jene Satiren, die ihr den Tobesstoß versetzten und die 1515 ohne Nennung des Verfassers und des Druckortes erschienen, haben sicher den Ersurter Gelehrten Crotus Rubianus zum Verfasser. Auch gebührt der Erfurter Universität der Ruhm, die erste gewesen zu sein, welche der humanistischen Wissenschaft?) im Hochschulbetriebe zum Siege verhelfen hat. — Doch schon balb erblich der Glanz der Hochschule. Vor mehr als 100 Jahren führte sie bis zu ihrer Aufhebung im Jahre 1816 nur noch ein kümmerliches Dasein. — Ein Bilb im Rathaussaal erinnert an die Blütezeit der Hochschule. Der Künstler hat die vier bebeutenbsten Männer derselben gewählt und sie auf feinem Bilbe verewigt: Luther, der Gottesgelehrte, Amplonins, der Heil funbige, Henning Goebe, der Rechtsgelehrte und Eoban Hesse, der Weltweise, vertreten die vier Fakultäten (Hauptabteilungen einer Hochschule) und hulbigen der Universität (Gesamtheit der Wissenschaften), die als sttzenbe Frauengestalt bar gestellt ist (Luther- u. Amploniusstraße). Sonst erinnern an die Universität nur noch einige der Stätten, an benen früher unterrichtet wurde, z. B. das Hauptgebäube, das große Collegium (Michaelisstraße 39).
Mittelalterliche Bauart (Gotik): Auch die Bürger ver-
wcinbten ihren Reichtum in nützlicher Weise. Herrliche Bauten entstauben bamals und führten eine bebeutcnbe Verschönerung der Stadt in ihrem Aeußeren herbei. Hatte man sich vorher fast burch-weg auf die einfachsten Holzhäuser beschränkt (s. Erfurt im 14. Jahrfmnbert usw., Nr. 31), so wurde das nun anders. Große Anlagen würden geschaffen: nach der Straße zu erhob sich ein mächtiges Vorbergebäube, an das sich beiberseits lange Seitengebäube anschlossen, die durch ein ansehnliches Hintergebäube verbunden waren. Die ganze Gebäubeanlage schloß einen länglichen Hof ein.
!) Scholastik — streng wissenschaftliche Gottesgelebrtheit des Mittelalters. 2) Humanismus - - Pflege des altklassischen Schrifttums.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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allen bekannten Vorschriften in größter Ordnung und Ruhe zur Besetzung der Außenwälle und inneren Stadtmauer ihrer Viertel ab. Für den ersten Augenblick standen der Stadt wohl gegen 2000 Bürger zur Verfügung. Rüstung und Waffen hatte jeder auf eigene Kosten zu beschaffen, und wurden diese alljährlich vor dem 1. Mai auf ihre Tauglichkeit geprüft. Die reichen Bürger, namentlich die Stadtjunker, erschienen ganz in ritterlicher Ausstattung. Die Biereigen und wohlhabenden Handwerker führten als Waffen anfänglich die Armbrust, später vorwiegend Büchsen; den Leib schützten sie durch Harnisch, Kettenhemd und Eisenhut. Tie übrigen hatten nur Spieß, Eisenhut und Joppe, ein leichtes Kettenhemd.
War eine Belagerung vorauszusehen, dann wurde auch das Landvolk aufgeboten, und in Notfällen griff man fogar auf die Handwerksgesellen, die Juden und selbst auf die Geistlichen zurück. Türme, Tore und die hölzernen Bohl- oder Bollwerke auf den Außenwällen besetzten die Armbrust- und Büchsenschützen. Die weniger gefährdeten Wallabschnitte und die innere Befestigung wurden den leichter bewaffneten Bürgern und Bauern anvertraut. Einige von ihnen mußten auch die Türme besetzen, um bei einem etwaigen Sturmangriff Kalk und Steine herabzuschleudern. Für den Fall eines Brandes durch feindliches Feuer war bestimmt, daß die Frauen und Lehrjungen in den Häusern Wasser zum Löschen und Kessel und andere Geräte zum Ersticken der Pechkränze und Brandpfeile bereit zu halten hatten.
An einem Ausfall beteiligten sich auch die Söldner. Für alle bildete dann das Stadtbanner, das weiße Rad im roten Felde, den Sammelpunkt. Die Rettung des Banners war Ehrensache: sein Verlust war das Zeichen zum Rückzug oder zur Flucht.
Das Zeughaus: Das städtische Zeughaus enthielt einen
großen Vorrat von Schutz- und Trutzwaffen. Es war zuerst im Blydenhofe, später in einem Hintergebäude des Rathauses eingerichtet. Als letzter Rest des ehemaligen Waffenvorrates der Stadt sind neben der Armbrust noch eine größere Zahl Schilde, mit denen sich die Schützen deckten, erhalten geblieben. Sie bilden ein ebenso seltenes, wie wertvolles Besitztum des städtischen Museums. Nahe dem Blydeuhofe stand auch einer der städtischen Kornhöfe (heute Magazin des Kgl. Proviantamtes), eine der großen Vorratskammern der Stadt zur Zeit des Krieges. (Nach Prof. Dr. Karl Beyer, Major Vollrath u. a.)
22. Rudolf von ßcibsburg in Erfurt 1289 — 1290.
Um auch Thüringen den langersehnten Landfrieden zu bringen, entschloß sich König Rudolf, selbst nach Norddeutschland zu kommen. Er erkor sich Erfurt für die Dauer seines Aufenthaltes
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Extrahierte Personennamen: Karl_Beyer Karl Major_Vollrath Rudolf_von_ßcibsburg Rudolf König_Rudolf Rudolf